Published on März 21, 2022Updated on Oktober 28, 2024
Im Em Sherif spielen die Familie und die Liebe eine wichtige Rolle. Das Restaurant, das weltweit bereits 16-mal vertreten ist, öffnet seine Türen im Hôtel de Paris Monte-Carlo. Es wird geleitet von Chefköchin Yasmina Hayek, der Tochter von Mireille Hayek, die das Unternehmen, welches libanesische Kochkunst, herausragende Qualität und Sinnenfreuden vereint, gründete. Wir treffen eine junge Frau, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausübt und die im Em Sherif Monte-Carlo Gästen aus Monaco und Durchreisenden ihre Küche näherbringen möchte.
Kochen und Gastfreundschaft haben Ihre Kindheit und Ihre Jugend geprägt. Können Sie uns etwas darüber erzählen?
Mit meinen drei Brüdern und meinen Eltern waren wir zu sechst am Tisch, und jeden Mittag und jeden Abend versammelten wir uns zu einem richtigen Festmahl. Meine Mutter veranstaltete gerne Themenabende bei uns zu Hause. Sie liebte es, Gäste zu einem großen Essen einzuladen, das sie von A bis Z selbst zubereitet hatte. Das habe ich in meiner Kindheit bewundert und das bewundere ich heute.
Vom Institut Paul Bocuse ins Em Sherif Monte-Carlo im Hôtel de Paris Monte-Carlo: Was denken Sie über diesen ungewöhnlichen Werdegang?
Ich bin vor allem stolz darauf, dass das Em Sherif Monte-Carlo sich weiterentwickelt und nun Teil des Hôtel de Paris Monte-Carlo ist. Das ist wirklich ein Traum! Es ist ein sehr wichtiger Schritt, sowohl für unser Unternehmen als auch für die Entwicklung unseres Restaurants Em Sherif.
Mathieu Pacaud, Jean-François Piège, Rasmus Kofoed … Was haben Ihnen diese Größen der Kochkunst vermittelt?
Durch die Arbeit bei Mathieu Pacaud bekam ich Vertrauen in meine Fähigkeiten und eine gewaltige Verantwortung bei meiner ersten Stelle. Bei Jean-François Piège habe ich anschließend Durchhaltevermögen erworben. Frankreich war eine tolle Schule für mich vor dem Wechsel zu Drei-Sterne-Koch Rasmus Kofoed, der Preisträger des Bocuse d‘or ist. Er hat mir seine wunderbare Philosophie vermittelt, Sorgfalt, den Sinn für Perfektion in Bezug auf das Anrichten oder die Aromen. Das ist ein absolutes Muss.
Ist Ihr junges Alter ein Vorteil?
Natürlich! In meinem Alter beginnt man das alles normalerweise erst zu entdecken und ich habe das Glück, dass ich schon so weit bin. Ich lerne jeden Tag Neues, ich treffe interessante Menschen und ich glaube, dass meine Karriere noch viele weitere Überraschungen für mich bereithält. Ich entwickle mich ständig weiter.
visuelle Kunst sein?
Der visuelle Aspekt ist das erste, was man von einem Gericht wahrnimmt. Er ist sehr wichtig, er ist der erste Kontakt des Gastes mit dem Gericht. Man kann sich dadurch außerdem ausdrücken und von anderen abheben.
Sport, Lesen, Reisen ... Woher erhalten Sie Inspiration für Ihre Küche?
Jedes Abenteuer hat mir etwas zu bieten. Ich bin sehr neugierig und genussorientiert. Ich reise mit weit geöffneten Augen! Meine Leidenschaft für die Kochkunst regt meine Sinne unablässig an. Reisen und Lesen haben mir ermöglicht mich zu öffnen, mich mit anderen auszutauschen, Neues zu entdecken ...
Welche Erfahrung sollen die Gäste Ihres Restaurants machen?
Em Sherif ist ein Aushängeschild für die libanesische Kultur. Man spürt dies, wenn man in irgendeinem Em Sherif auf der Welt essen geht. Egal, ob beim Service, dem Essen, dem Dekor, den Gästen ... die Verbundenheit mit der libanesischen Lebensart ist stark und die Küche großzügig und authentisch.
Wie praktizieren Sie die libanesische Kochkunst?
Wir kochen auf raffinierte Weise und mit Techniken, die oft in Vergessenheit geraten sind. Niemand aus unserer Generation macht das noch so. Wir erhalten die Traditionen auf unsere Weise am Leben, indem wir ihnen treu bleiben und eine authentische Küche für unsere Gäste kreieren.
Haben Sie Lieblings-Zutaten, die Sie besonders gerne verwenden?
Sumach oder wilder Oregano und Olivenöl sind in meiner Küche unverzichtbare Zutaten. Sie sind so vielseitig und passen so gut zu allem, sowohl zu Fleisch als auch zu Geflügel, zu Fisch und zu Saucen oder zu Gemüse ...
Erinnern sie sich an Ihren ersten Aufenthalt in Monaco?
Bei meinem ersten Besuch in Monaco war ich 16 oder 17 Jahre alt. Es war so großartig, beeindruckend, elegant ...
Auf welches Küchenwerkzeug können Sie nicht verzichten?
Auf meine Reibe. Ich liebe es, Gerichte zum Abschluss mit geriebenen Zutaten wie Zesten oder Nüssen zu bestreuen, um den Geschmack zu verfeinern, zum Beispiel bei einem Salat oder einem Taboulé. Und noch eines? Mein Mörser und der Stößel sind sehr wichtig in meiner Küche, da ich jede Menge Gewürze verwende.
Ihre Philosophie in der Küche?
„Arbeite mit Liebe und Sorgfalt.“ Das sage ich mir jeden Tag. Dies ist umso wichtiger, als die libanesische Küche eine Küche des Herzens ist. Die Gerichte müssen wirklich mit Liebe zubereitet werden, denn der Gast spürt dies.
Welches ist der wichtigste Sinn?
Alle Sinne sind wichtig. Aber wahrscheinlich der Tastsinn und der Geruchssinn, denn es ist wichtig, ein gutes Gespür für die Zutaten zu haben, mit denen man arbeitet. Außerdem ist der Geruchssinn direkt mit dem Geschmack verbunden.
Ihre schönste Erinnerung an Monaco?
Ich denke, das war, als das Em Sherif seinen Platz im Hôtel de Paris Monte-Carlo gefunden hat. Etwas Besseres hätte ich mir nicht erträumen können! Das war auch für mich ein außergewöhnlicher Moment.
Begegnung mit Emmanuel Pilon, dem 35 Jahre jungen Chefkoch, der die Küchenleitung im Gourmetrestaurant Louis XV - Alain Ducasse in Monaco übernimmt.
Wir haben die vor Kurzem ausgezeichnete Restaurantleiterin, für die Aufrichtigkeit die wichtigste Zutat eines außergewöhnlichen Dinners ist, getroffen.